Inneres Gebet
Die Notwendigkeit des Inneren Gebets
Ganz in der Tradition der Väter stehend schreibt Giacomo Kardinal Lercaro in seinem Buch über das (betrachtende) Gebet, dass eine halbe Stunde täglich eine absolute Notwenigkeit ist.
Warum ist das so? Man kann doch auf vielerlei Weise beten: Mit Worten und ohne, mit Texten, Bildern, Liedern oder ganz ungegenständlich.
Eigentlich ist doch alles Gebet, was den Menschen in Verbindung zu Gott bringt. Warum braucht es dann gerade das Innere Gebet? Ein am Ende unmethodisches Verweilen in der Gegenwart Gottes?
Eine einfache Antwort lautet: Das Innere Gebet ist keine Gebetsform, sondern eine Gebetshaltung. Formen des Betens gibt es viele. Aber alle diese Formen bleiben leer und fruchtlos, wenn sie nicht von der Haltung des Inneren Gebets getragen werden.
Sie wollen wissen, was das ist? Nun, man kennt das Phänomen im Westen seit dem 12. Jahrhundert. Doch taten sich die Mystiker und Theologen von jeher schwer, eine derartig grundlegende und persönliche Art der Gottesbegegnung in Worte zu fassen. Deshalb muss man am Ende feststellen: Die Begrifflichkeiten gehen enorm durcheinander und hinterlassen den Eindruck höchster Verwirrung.
Damit sind wir der Antwort schon ganz nahe. Es bringt nicht viel, Texte und Bücher über das Innere Gebet zu lesen. Man muss es üben. Täglich, mindestens einmal, mindestens eine halbe Stunde. Beten Sie mit uns, dass wir eines Tages eine Schule des Gebets werden können, wo man dies und anderes entdecken, erproben und einüben kann.